Geschichte
Kaffee

Aus dem 14. Jahrhundert stammt die seltsame Geschichte eines jemenitischen Schäfers namens Kaldi, welche erzählt, dass seine Ziegen nach dem Verzehr rötlicher Beeren aus einer fremden Pflanze unruhig und aufgeregt waren.

Der Schäfer berichtete einem Mönch über diesen Vorfall. Jener erhielt nach dem Kochen der Beeren ein bitteres und dunkles Getränk, welches den Mönchen aber Kraft spendete, während der langen Nächte des Gebets den Schlaf zu bekämpfen.

Während das Getränk im Orient bereits im Jahre 1000 verbreitet war, als "Qahuah" bei den Arabern und als „qahve“ (= Aufguss) bei den Türken, entdeckte der Westen den Kaffee erst im 17. Jahrhundert, nachdem die Türken auf ihrem Rückzug aus Wien einige mit Kaffee gefüllte Säcke dort vergessen haben.

Angesichts seines heidnischen Ursprungs wurde der Kaffee von der Kirche als das Getränk des Teufels verdammt.

Es mussten viele Probleme überwunden werden, bis der Kaffee sich im Westen durchsetzen konnte. Glücklicherweise probierte Papst Clemens VII. das Getränk, bevor er eine endgültige Entscheidung traf.

Nach der Verkostung sagte er: "Dieses Getränk ist so köstlich, dass es eine Schande wäre, es nur Ungläubige trinken zu lassen! Besiegen wir den Teufel, indem wir das Getränk segnen, damit es keine Einwände gibt, es zu christianisieren."

Seitdem ist Kaffee überall verbreitet und seine Popularität erhöht sich immer mehr. Man sagt, dass König Gustav III. von Schweden der Welt unbeabsichtigt die Unschädlichkeit und Kostbarkeit dieses Getränkes zeigte. In der Tat unterzeichnete der König das Todesurteil, das durch Verabreichung von Kaffee durchgeführt wurde.

Doch trotz der hohen Dosis führte diese nicht zum Tode, die Verurteilten empfanden sogar Genuss.

Trotz der Suggestion dieser Geschichten scheint es wahrscheinlicher, dass mehrere Handelsgesellschaften der damaligen Zeit bei der Verbreitung des Kaffees in Europa im 17. Jahrhundert eine entschiedene Rolle gespielt haben, dabei vor allem die berühmte "East India Company".

Cafe Florian

Diese habe, durch ihre führenden Angestellten, eine Reihe von Kaffeepflanzen aus der Region Kaffa entwendet und in Java eingepflanzt, wo eine neue Produktion begann.

Das ideale Klima dieser Region erlaubte es den Niederländern in wenigen Jahren ein großer Kaffeeproduzent zu werden, und somit den Marktpreis zu beeinflussen.

Aber die gleiche Strategie verwendeten auch andere Kolonialmächte wie z.B. Frankreich, Spanien (1715 Rep. Dominicana und Haiti, Kuba 1745, Mexiko 1775) und Portugal.

Ein Portugiese pflanzte im Jahre 1732 in Brasilien die erste Kaffeepflanze und in weniger als einem Jahrhundert wurde das Land zum weltweit größten Produzenten von Kaffee und ist dies auch heute noch.

Am Ende des 17. Jahrhunderts begann sich der Kaffee auch in Europa zu verbreiten. Es entstanden die ersten Cafés, in denen sich Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle trafen. Hier redeten und diskutierten sie und tranken dabei dieses neue Getränk, wie es ein Jahrhundert zuvor in den arabischen Ländern geschah.

Vermutlich waren es die Venezianer, die als erstes Kaffee nach Europa importiert haben. Auch haben sie im Jahre 1645 das erste Café auf dem Markusplatz eröffnet, jedoch verbreiteten sich diese fast zeitgleich in Wien, Paris und London. In Deutschland konnte sich im Jahre 1673 als erstes Bremen und vier Jahre später auch Hamburg mit einem Kaffeehaus schmücken.

Kaffee wird heute in über 50 Ländern angebaut. Auf dem Weltmarkt macht er nach Öl die zweitgrößten Umsätze. Daher ist er selbstverständlich auch an der Börse notiert, Arabica in New York und Robusta in London.

Nicht unwichtig ist auch die Tatsache, dass Kaffee mit über 400 Milliarden Tassen pro Jahr das am meisten konsumierte Getränk der Welt ist.

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